Wusstest du, dass du etwas falsch machen kannst, indem du Frostfutter (und generell gefrorenes Fleisch und Gemüse) falsch auftaust?
Viele BARF-Skeptiker argumentieren unter anderem mit der Keimbelastung, Salmonellen und Bakterien von rohem Fleisch, die dem Tier schaden. Damit haben Sie Recht und Unrecht. Das LAVES Niedersachsen hat einige BARF-Artikel auf die Keimbelastung untersucht. Dabei sind bei einigen Produkte erhebliche Keimbelastungen aufgefallen, was dazu führte, dass seit Ende 2020 auf Frostfutter für Heimtiere vermerkt werden muss, dass es nur für den Verzehr von Tieren geeignet ist.
Kein Grund zur Sorge
Das ist noch kein Grund zur Sorge. Die Magensäure von Hund und Katze ist extrem sauer, so dass dort die meisten Keime, Bakterien, etc keine Chance haben Unheil anzurichten. Der Darm von Hund und Katze ist deutlich kürzer, als beim Menschen und bei Pflanzenfressern, da er auf die Verdauung von Rohfleisch ausgelegt ist. Ein gesunder Magen-Darm-Trakt hat hier also selten ein Problem.
Nun sollte es selbstverständlich sein, dass bei dem Verarbeitung von BARF auf eine gewisse Hygiene geachtet wird. Wenn ihr große Portionen mischt, solltet ihr selbst Handschuhe tragen. Geflügelfleisch würde ich im Idealfall vor dem Verarbeiten einmal abwaschen und sämtliche Oberflächen, Schüsseln, Schneidewerkzeug und Schneideunterlagen sollte nach dem benutzen kräftig abgewaschen werden.
Achtung beim Auftauen
Allerdings können beim Auftauen vom Frostfutter mehr Keime entstehen, wenn die Tüten oder Dosen luftdicht aufgetaut werden (Vakuumverpacktes ist davon nicht betroffen). Gleiches gilt übrigens, wenn du selbst Fleisch oder Gemüse aus dem Froster für dich selbst auftaust. Dadurch, dass keine Luft an das BARF kommt, können sich bestehende Keime schnell weiter vermehren und das BARF/Fleisch kann schneller schlecht werden.
Wenn du das Fleisch dann noch bei Raumtemperatur auftauen lässt freuen sich die Keime und Bakterien noch mehr. Vor allem bei gewolftem oder feingeschnitten Fleisch können so auch pathogene Keime entstehen, die schädlich sein können.
Richtiges Auftauen
Option 1: Lass die einzelnen Portionen im Kühlschrank für ca 24 Stunden auftauen und lass dabei ein wenig Luft an das BARF/Fleisch. Das BARF hält sich für bis zu 2 Tage aufgetaut im Kühlschrank.
Option 2: Du kannst das BARF im kalten oder warmen (max 60°C) Wasserbad auftauen, was eventuell schneller geht. Wenn du jedoch in Gefrierdosen vorportionierst, kann das Auftauen hier etwas ungleichmäßig sein, da der Kern der Dose oft noch gefroren ist, während der äußere Bereich aufgetaut ist. Aber es ist eine Option, wenn du z.B. mehrere Portionen in einer Dose/Tüte hast.
Achtung: Beim Wasserbad, sollte das Wasser nicht zu heiß sein, da das BARF sonst angart.
Tipp: Ich empfehle jedem BARFer eine Notdose gutes Fertigfutter im Haus zu haben, falls doch mal vergessen wurde aufzutauen. Für Katzen empfehle ich u.a. Mjamjam, Mac’s, Tasty Cat und Leonardo Finest Selection. Bei Hunden kann ich Mjamjam und Mac’s empfehlen. Das sind aber nur ein paar meine persönlichen Optionen und es gibt sicher noch mehr.
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