Wenn man sich vorstellt der eigene Hund oder die Katze haben Würmer… da wird einem schon ein bissl anders, oder? Diese Parasiten sind nicht nur ekelig, sondern können bei Hund, Katze und im Endeffekt auch Mensch, ziemlichen Schaden anrichten.
Aber musst du deinem Tier deshalb alle 3 Monate eine Wurmkur verpassen? Darüber soll es heute im Blog-Beitrag gehen.
Die häufigsten Würmer, von denen unsere Vierbeiner betroffen sein können, sind Bandwürmer, Hakenwürmer, Spulwürmer, Peitschenwürmer, Lungenwürmer und Herzwürmer.
Sie gelangen meist über die orale Aufnahme in den Verdauungstrakt und – je nach Wurmart – können sie unterschiedliche andere Körperregionen befallen. Es gibt auch Wurmarten, die über Zwischenwirte (z.B. Flöhe oder Zecken, Mäuse) in das Tier gelangen. Wenn du mehr über die Übertragungswege wissen möchtest, findest du hier mehr.
Achte auf typische Symptome eines Wurmbefalls
- Erbrechen
- Durchfall
- Verstopfung
- Gewichtsabnahme und fehlender Appetit
- Nährstoffentzug mit Mangelerscheidungen
- stumpfes Fell
- aufgeblähter Bauch
- weiße Punkte im Kot, Würmer im Kot
Wenn du die Symptome mitbekommst, kann es sein, dass der Wurmbefall schon etwas fortgeschritten ist. Im Kot oder Erbrochen sind z.T. sogar die Würmer zu sehen.
Wenn dein Hund oder deine Katze Würmer hat
Wenn dein Hund oder deine Katze Würmer hat, dann würde auch ich sagen, dass ein Wurmmittel vom Tierarzt die schnellste Möglichkeit ist, die Würmer los zu werden.
ABER!
Dann bist du dran. Du musst über die folgenden Tage sämtliche Schlafplätze, Aufenthaltsplätze, Futter- und Wassernäpfe gründlich reinigen. Wenn du einen Garten hast, in dem dein Hund unterwegs ist, sammle sämtlichen Kot ein. Reinige das Katzenklo gründlich. Und… auch den After deines Tieres solltest du mehrmals täglich reinigen.
Warum? Wenn dein Tier die Wurmkur bekommt, sterben die Würmer, Larven und Eier im Körper deines Tieres ab oder legen sie lahm. Es gibt zwei relativ weit verbreitete Mittel, welche unterschiedlich wirken.
Zum einen ein Mittel mit Wirkstoffen „Milbemycinoxim“, welches als Insektizit, Pestizid und Vermizid eingesetzt wird, die Würmer so abtötet oder lahmlegt, und „Praziquantel“, welcher den Wurm sprichwörtlich lahm legt, so dass der Wurm stirbt.
Ein Wirkstoff in einem anderen Mittel ist „Fenbendazol“, bei dem die Würmer im Darm verhungern.
Kurz um: Die „Wurmkur“ bekämpft den aktuellen Parasitenbefall im Körper. Da dein Tier aber bei Wurmbefall oft noch Eier am After haben kann und diese Eier auch an beliebten Sitz- und Schlafplätzen hängen können, kann es passieren, dass dein Tier einen Tag nach der „Wurmkur“ schon wieder Würmer hat.
Würde es deshalb Sinn machen, wenn du deinem Tier alle drei Monate eine „Wurmkur“ verpasst?
Antwort: Nein!
Zu jeder Wirkung gibt es eine Gegenwirkung und auch „Wurmkuren“ stehen in Verdacht Erkrankungen wie Allergien, Epilepsie und andere neurologische Probleme auszulösen. Deshalb würde ich niemals zu einer blinden „Wurmkur“ raten. Es handelt sich bei Wurmkuren um chemische Gifte, die dem Wurm schaden sollen. Je nach Gesundheitszustand deines Tieres kann es aber auch deinem Tier schaden.
Deshalb rate ich dir: Lass den Kot deines Haustieres regelmäßig untersuchen. Das kannst du beim Tierarzt veranlassen, oder schon über unterschiedliche Onlineanbieter selbst in die Wege leiten.
Du kannst aber auch einige Vorkehrungen treffen.
Wie kann ich die Wahrscheinlichkeit eines Wurmbefalls minimieren?
Ist deine Katze eine reine Wohnungskatze ist die Chance eines Wurmbefalls extremst gering. Natürlich kannst du Wurmeier mit den Schuhen in die Wohnung/ins Haus bringen, die die Katze aufschnappt. Aber dennoch sind die Chancen dafür sehr gering.
Theoretisch sind Tiere, die geBARFt werden, noch einer Gefahr von Bandwürmern vom Rohfutter ausgesetzt. Allerdings überleben die wenigstens Würmer und ihre Eier/Finnen die niedrigen Temperaturen über lange Zeit. Und auch Masttiere werden regelmäßig entwurmt. Die Gefahr ist hier also relativ gering.
Freigängerkatzen, die Mäuse fangen, sind hier einem etwas größeren Risiko ausgesetzt, da Mäuse oft Wirte von Würmern sind.
Hunde bekommen Würmer oft durch das beschnuppern/belecken anderer Hunde, welche von Würmern befallen sind. Auch Kotfressen kann dazu führen, dass dein Hund Würmer bekommt. Dabei ist es egal, ob es sich um Hundekot, Wildkot oder Pferdekot handelt. Da wäre nun das beste, wenn du herausfindest, woran es liegen könnte, dass er Kot frisst. Zum einen kann es sein, dass dem Hund Nährstoffe fehlen. Es kann ein Anzeichen von Stress, Langeweile sein oder auch eine Erziehungsfrage.
Natürliche Wurmprävention
Hier bekommt ihr von mir ein paar Tipps, wie ihr Würmern auf natürliche Weise vorbeugen könnt:
- geraspelte, rohe Möhren – können ein wurmwidriges Milieu schaffen
- Kokosflocken – etwas eingeweicht wirken sie ebenfalls wurmwidrig
- gemahlene Kürbiskerne – sollen zur Entwurmung eingesetzt werden können (nur für Hunde)
- Kamalafruchthaarpulver – kann ebenfalls Würmer aus dem Darm entfernen
- Hira – eine Kräuter-/Pflanzen-/Fruchtmischung für Hunde
- Wurmpesto für Hunde (Rezept unter Punkt 5)
- Chaga und Cordyceps Pilze (nach Rücksprache mit einem Mykotherapeuten)
- Einjähriger Beifuß (nach Rücksprache mit einem Phytotherapeuten)
Fazit: Würmer können sehr viel Schaden anrichten. Aber ich empfehle euch, den Kot eures Haustieres regelmäßig untersuchen zu lassen und die „Wurmkur“ nur bei akutem Befall zu nutzen. Mit Wurmkuren verdienen Tierärzte und Pharmaindustrie extrem viel Geld und die Frage ist, ob das Wohl des Tiere
Wenn ihr Fragen zu dem Thema habt, meldet euch gern bei mir.
Eure Nicole