Wie berechne ich die Futtermenge beim BARFen?
Wer darüber nachdenkt seinen Hund oder seine Katze zu BARFen hat am Anfang viele Fragen und Unsicherheiten.
Einer der häufigsten Fehler – den auch ich begangen habe – ist die Futtermenge. Ich habe meinem Hund anfangs zu wenig Futter gegeben was sich dann in seinem Gewicht wieder gespiegelt hat.
Grundregeln beim Hund
Beim Hund errechnet man einen Prozentsatz vom Körpergewicht. Prinzipiell ist es so: Je kleiner der Hund, desto höher der Prozentsatz. Ein kleiner Hund muss mehr Energie aufwenden, als ein großer Hund um eine gleiche Strecke von A nach B zu gehen. Der Chihuahua muss vielleicht 20 Schritte gehen, während der Bernhardiner in 5 Schritten da ist.
Bei einem erwachsenen Hunden bis 5 Kilo empfehle ich eine Futtermenge, die 4 – 5 % des Körpergewichtes entsprechen. Wiegt der Hund also 3 Kilo, füttert ihr 120 – 150 g BARF täglich. Ob ihr nun 120 g oder 150g füttert liegt im Endeffekt am Hund. Alter, Aktivität, Stresslevel, Stoffwechsel, etc spielen eine große Rolle.
Hunde, die bis zu 10 Kilo wiegen können gut zwischen 2,5 und 3 % BARF vertragen. Bis zu einem Gewicht von 20 Kilo rechne ich in der Regel zwischen 2,2 und 2,7 %. Ist der Hund schwerer als 20 Kilo sollte die Futtermenge 2 – 2,5 % vom Körpergewicht entsprechen.
Ausnahmen widerlegen die Regel
Jeder Hund ist unterschiedlich. Junge Pubertiere brauchen oft etwas mehr Futter, als die älteren Hunde. In der Läufigkeit können Hündinnen etwas mehr Energie brauchen. Gleiches gilt in der Zeit vor allem für unkastrierte Rüden, die komplett durch den Wind sind, weil alles so gut riecht. 😉
Ihr kennt euer Tier am Besten. Wenn ihr gerade umstellt auf BARFen ist eine geringe Gewichtsabnahme normal. Dies sollte aber nicht ausarten. Wenn ihr euch unsicher seid, berate ich euch gern dazu.
Futtermenge BARF bei Katzen
Natürlich können auch Katzen gebarft werden. Hier unterscheidet man darin, ob die Katze eine Wohnungskatze oder Freigänger ist und ob sie eher ruhiger oder aktiver sind.
Eine ruhige Wohnungskatze bekommt ca. 25 g BARF pro Kilo Körpergewicht. Sprich, eine ruhige 4-Kilo Wohnungskatze bekäme 100 g BARF pro Tag. Ist die Katze aktiv (und/oder jung) rechnet man mit 30 g pro Kilo Körpergewicht – die Futtermenge liegt also bei 120 g pro Tag. Wenn ihr euch nun einmal die Fütterungsempfehlung auf einer Dose Fertigfutter anschaut, werdet ihr vermutlich einen riesen Unterschied feststellen.
Freigänger bekommen 30 – 35 g BARF pro Kilo Körpergewicht, je nachdem ob sie ruhiger oder aktiver sind. Freigänger treiben oft etwas mehr „Sport“ weil sie das Haus verlassen, mehr Nasen- und Kopfarbeit leisten, als manche Wohnungskatzen. Allerdings kann man bei Freigängern die Gefahr laufen, dass sie überfüttert werden, sofern sie sich an anderen Näpfen in der Nachbarschaft bedienen.
Auch hier gilt – wird die Katze zu dünn oder dick, solltet ihr die Futtermenge dementsprechend anpassen.
Futtermenge beim Fertigfutter
Wieviel Fertigfutter dein Tier bekommen sollten hängt zum einen davon ab, ob es Nass- oder Trockenfutter ist. Zum Anderen hängt es von der Qualität des Futters ab. Es gibt z.B. Nassfuttersorten, von denen bräuchte dein Tier bis zur 4-fachen Menge im Vergleich zum BARF. Dieses Thema erörtere ich in meinem Vortrag „Wunderwelt Fertigfutter“, der immer wieder vor Ort und online gehalten wird. Schaut gern hier oder hier nach.