Hundeführerschein Niedersachsen- praktische Prüfung

Dieser Blog-Beitrag zum Hundeführerschein Niedersachsen wurde bereits im April 2017 auf meiner vorherigen Website veröffentlicht.


Praktische Sachkundeprüfung § 3 Absatz 1 Satz 1 NHundG

Unglaublich aber wahr – Murphy lebt nun seit einem Jahr bei uns. Wir haben viel erlebt und sind weit gekommen.

Das hieß aber auch, dass meine Frist zum Bestehen der praktischen Sachkundeprüfung – also dem Hundeführerschein Niedersachsen – ablief. Denn diesen muss man innerhalb eines Jahres nach bestandener Theorie nachholen.

Ich war mir sehr unsicher ob Murphy und ich soweit sind. Er ist noch immer sehr ängstlich und wenn er seine „Phase“ hat, dann macht er dicht, wie ein Teenager. Ich habe mich natürlich im Netz schlau gemacht und es klingt alles sehr streng. Aber es war zum Glück alles halb so wild. Wichtig ist es zu wissen, dass nicht der Hund geprüft wird, sondern ihr als Menschen.

Ich ging also wieder zum Prüfer meines Vertrauens (Gerrit von der Hundeschule Nordlicht in Jork). Wichtig ist es die Chipnummer des Hundes und den Namen der Haftpflichtversicherung parat zu haben. Es gab 11 Prüfungssituationen, von denen mindestens 6 bestanden werden müssen. Diese spielen sich zum Teil in ruhiger Umgebung ab (z.B. Parks, Feldwege) und zum Teil an einem belebten Ort (Fussgängerzone, stark befahrene Straße).


Prüfungsschwerpunkte beim Hundeführerschein Niedersachsen
  1. Kontrolle von Zähnen, Ohren und Pfoten (hinten und vorn) – Das solltet ihr regelmäßig mit eurem Hund üben, dann ist es kein Problem
  2. Sitz, Platz, Steh ODER Bleib – Euer Hund muss ein bis zwei dieser Kommandos können und spätestens nach dem dritten Versuch sitzen, liegen, etc
  3. Rückruf – Der Hund muss spätestens nach dem dritten Rückruf reagieren und zu euch kommen. Hier kommt es auf den Prüfer drauf an in welcher Situation der Hund sich befindet. Tollt er gerade auf dem Hundeplatz herum und muss dann zu euch kommen oder wird er aus Situation 2 (Sitz, Platz, Bleib,…) zu euch gerufen?
  4. Gehen an der Leine – Die Leine sollte nicht ständig gespannt sein und der Hund sollte nicht machen was er will (von links nach rechts, wie er Lust hat, anspringen, versuchen los zu rennen,…).
  5. Begegnung mit Menschen – Ideal ist es, wenn der Hund die Menschen ignoriert. Sofern er jedoch Interesse an den Mitmenschen zeigt ist es an euch als Hundehalter sicher zu stellen, dass der Hund die Menschen nicht behindert, anspringt oder gar angreift.
  6. Begegnung mit Fahrradfahrern, Joggern, Kinderwagen – Hier gilt das gleiche, wie bei Situation 5.
  7. Begegnung mit anderen Hunden – Dieser Punkt hat mir besonders viel Sorge bereitet, da Murphy ein Angstbeller ist. Das bedeutet 99 % aller anderen Hunde (groß, klein, dick, dünn, männlich, weiblich) werden erst einmal angekläfft. Meine Aufgabe als Hundehalter war es hier ebenfalls sicher zu stellen, dass Murphy keine Gefahr für den anderen Hund und dessen Halter ist. Deshalb arbeiten wir jetzt auch daran, dass Murphy sich an den Maulkorb gewöhnt.
  8. Gehen an einer stark befahrenen Straße – Wichtig ist, dass der Straßenverkehr nicht gefährdet wird, in dem der Hund z.B. einfach auf die Straße springt. Ideal wäre auch, wenn der Hund nicht zu gestresst wirkt. D.H. ihr solltet es ab und an mit eurem Hund üben an einer größeren Straße zu laufen.
  9. Überqueren einer stark befahreren Straße – Wie Situation 8.
  10. Begegnung mit Radfahrern/Joggern – Dies sollte ohne Behinderung der Personen und des Straßenverkehrs geschehen.
  11. Begegnung mit fremden Menschen/Personengruppen – Wie Situation 10.

Sofern 6 von 11 Situationen bestanden sind, du als Halter den Hund unter Kontrolle hast (der Hund niemanden angreift, anspringt, sich nicht kontrollieren/beruhigen lässt) und du dich als Halter dem Hund, anderen Menschen und anderen Hunden gegenüber angemessen verhältst, hast du diese Prüfung bestanden.

Im Nachhinein hätte ich mir sicher nicht ein Jahr Zeit lassen müssen, da man die Prüfung wirklich sehr leicht bestehen kann. Von Vorteil ist es sicher auch, wenn der Prüfer deinen Hund schon durch die Hundeschule kennt. Wichtig ist es aber, dass du als Halter deinen Hund kennst und einschätzen kannst. Du darfst deinen Hund so oft du willst belohnen, du darfst Hilfsmittel einsetzen (Halti, Maulkorb), du darfst einen Bogen um Menschenmengen gehen.

Sehr informativ fand ich die Seite https://www.training-fuer-hundebesitzer.de/nds-hundegesetz-hundef%C3%BChrerschein/ und spätestens nach diesem Video konnte ich mir vorstellen zu bestehen.

Es war also, wie gesagt, alles halb so wild und ich war mächtig stolz auf Murphy, dass er mir so toll geholfen hat die Prüfung zu bestehen.

UPDATE FEBRUAR 2020: Da es die Hundeschule Nordlicht leider nicht mehr gibt, kann ich euch Franziska Lange von Vias ad Canem in Buxtehude für alle hundischen Themen empfehlen.

Sofern ihr Fragen habt, meldet euch gern bei mir.

Eure Nicole

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